Berufsorientierung wird am Beruflichen Schulzentrum Hechingen (BSZ) großgeschrieben. Ein wichtiger Baustein ist hierbei die jährlich stattfindende Berufsinformationsmesse.
Viel los war in der Hechinger Kreissporthalle am Schlossberg: Über 60 Unternehmen aus den Bereichen Industrie, Gesundheit, Sozialwesen, Handel, Finanzen und Verwaltung, sowie Hochschulen und Körperschaften präsentierten den Schülerinnen Schülern des BSZ und der umliegenden Schulen ihre Ausbildungsmöglichkeiten. Dirk Bantleon eröffnete als Fachbereichsleiter der Berufsschule die Messe, bedankte sich für das Engagement der anwesenden Aussteller und wünschte allen gute und erfolgreiche Gespräche.
Direkt nach der Eröffnung hatten die Schüler des BSZ die Möglichkeit, sich an den Messeständen über die sich bietenden Karrierechancen zu informieren. Ausbilder und Ausbilderinnen sowie Auszubildende der jeweiligen Aussteller informierten auf Augenhöhe und erleichterten so den interessierten Schülerinnen und Schülern sich zu informieren oder gar ihre Bewerbung einzuleiten.
Die große Ausstellerzahl dürfte die durchaus problematische Lage am Ausbildungsmarkt widerspiegeln. Die meisten Betriebe und Einrichtungen gaben auf Nachfrage an, dass sie durchaus Probleme haben, offene Stellen mit geeigneten Azubis zu besetzen. So etwa auch die Bodelshausener Firma Joma Polytec, wo man trotz der derzeit angespannten wirtschaftlichen Lage wie bisher alle Ausbildungsplätze besetzen will, wie die Personalreferentin Chantal Riester versicherte. Doch das scheint speziell im gewerblichen Bereich nicht so einfach zu sein: „Für viele kommt nach der Schule nur ein Studium infrage“, wundert der sich im zweiten Lehrjahr befindende Industriekaufmann Jusuf Zukanovic. Dabei eröffne eine Ausbildung auch im gewerblichen Bereich doch so viele Chancen.
Sichtbar bemüht diese Chancen zu präsentieren, war auch eine Vielzahl von Pflegeeinrichtungen. Beispielweise konnten Antje Schlegel und Dylan Romano von der Stiftung Elisabeth von vielen interessanten Gesprächen berichten, bei denen sie immer wieder auf Imageprobleme der Pflege stoßen würden: „Viele glaube, dass man in der Pflege schlecht verdiene. Diese Zeiten sind jedoch vorbei. In der Pflege verdient man oft besser als in vielen kaufmännischen Berufen“, versicherte die Hauswirtschaftskraft Schlegel. Ziel sei es daher heute vor allem, dieses Image aufzupolieren und die Einrichtung bekannter zu machen. Umso besser, wenn dann doch noch nach Praktika gefragt wird oder sogar konkret nach einer Ausbildung gefragt wird: „Vorher war eine Gymnasiastin mit dem Profil Gesundheit und Pflege an unserem Stand, die großes Interesse an einer Ausbildung bei uns hat“, freute sich die Pflegekraft Romano. Auch Nancy Sauter von Korian warb für eine Ausbildung in der Pflege: „Dank der neuen generalistischen Ausrichtung, ist die Ausbildung vielfältiger, aber auch anspruchsvoller geworden. Wir können das aber gut mit unserer tollen Begleitung in der Ausbildung auffangen“, so Sauter.
„Die bisherigen Rückmeldungen der Aussteller sind durchweg positiv“, zeigte sich Mitorganisator Stefan Weber mit der diesjährigen Ausbildungsmesse hochzufrieden. Von Ausstellerseite wurden speziell der Service durch das Organisationsteam, der gleichmäßige Besucherstrom und die Betreuung der Schülerinnen und Schüler durch die Lehrkräfte gelobt. Auch bei den Schülerinnen und Schülern kam die Messe sichtlich gut an, weshalb sich Herr Weber zuversichtlich zeigte, dass einige dank der Berufsinformationsmesse nun etwas klarer sehen, wie der nächste Karriereschritt aussehen könnte. „Es wurden viele gute Gespräche geführt, die hoffentlich in viele FSJ, Praktika, Ausbildungen oder Studiengänge münden“, gab sich Weber zuversichtlich. Stellvertretend für das Messeteam bedankte er sich bei allen den Ausbildern und Hochschulen, die die diesjährige Messe möglich gemacht haben.