
BeruflichesGymnasium (20)
Kunst als Türöffner für MINT
Written by Marcus PaulaIm Gebäude Schlossacker des Beruflichen Schulzentrums Hechingen (BSZ) werden Kunstwerke von Schülerinnen und Schülern ausgestellt, die eindrucksvoll die Faszination und Schönheit der Naturwissenschaften zeigen.
Zu Beginn des Schuljahres fiel der Biologie- und Mathematiklehrerin Jolan Schneider-Kis im Unterricht eine Schülerin auf, die sich am Unterricht nicht zu beteiligen schien. Stattdessen zeichnete sie still und leise vor sich hin. „Als ich mir dann einmal die Zeichnungen anschaute, war ich zum einen von deren Qualität begeistert, zum anderen hatte ich eine Idee, wie ich die Schülerin auch für den Unterricht aktivieren könnte“, erinnert sich Schneider-Kis: Sie bat die Schülerin etwas zu zeichnen, das einen künstlerischen Bezug zu Naturwissenschaften hat. Und dieser Weg war erfolgreich. „Über diese Zeichnungen sind wir ins Gespräch gekommen und seither beteiligt sich diese Schülerin rege am Unterricht“, so Schneider-Kis.
Diese türöffnende Strategie glückte auch bei weiteren Schülerinnen und Schülern, so dass schnell viele beeindruckende Kunstwerke zusammen kamen. Da lag es natürlich nahe, diese in einer kleinen Ausstellung auch der Schulgemeinschaft und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Schülerinnen und Schüler für die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Informatik) zu begeistern ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, bei der den Schulen eine besondere Bedeutung zukommt. Denn bis heute kann der Arbeitskräftebedarf in diesen Fächern nicht gedeckt werden und Frauen sind nach wie vor stark unterrepräsentiert.
„Die Inhalte dieser Fächer können nicht nur an sich faszinierend, sondern auch schlichtweg schön sein“, zeigt sich Schneider-Kis von den Kunstwerken beeindruckt. Über zwanzig Schülerinnen und Schülern ist es auf eindrucksvolle Art und Weise gelungen, diese Schönheit zu entdecken. Dabei sind Zeichnungen, Videos und Gedichten entstanden, die während und nach der Vernissage am Schlossacker bestaunt werden können. Info Zur Vernissage der MINT-Galerie am 9. Mai 2023 um 17.00 Uhr ist die Öffentlichkeit herzlich eingeladen. Danach kann die Ausstellung kann an Schultagen bis Ende dieses Schuljahres zwischen 8.00 und 12.00 Uhr und 14.00 bis 16.00 Uhr besucht werden; Anmeldung im Sekretariat Schlossackerstraße 82 erforderlich.
Der Biologiekurs von Herrn Alex Zobel und der Chemiekurs von Dr. Alexander Seyboldt aus der Jahrgangsstufe 1 besuchten am 6. und 7. März die experimenta in Heilbronn. Am ersten Tag erkundeten alle die Ausstellung, bei der alles ausprobiert werden konnte: von der Papierfliegerabschussvorrichtung über Wasserexperimente bis hin zu Experimenten zum Thema Wahrnehmung.
Nach einer Übernachtung mit Frühstück in der Heilbronner Jugendherberge konnte am nächsten Tag gut gestärkt in den Laborkurs gestartet werden. Während der Biologiekurs mit Hilfe von PCR-Techniken und Gelelektrophorese einen Mordfall löste, bestimmte der Chemiekurs den Säuregehalt von Cola, den Schwefelgehalt von Abgasen bei der Verbrennung von Erdöl sowie den Säuregehalt von Wein und Traubensaft mittelsTitrationen. Es war eine gelungene Exkursion, die nicht nur den Schülerinnen und Schülern, sondern auch den beiden Lehrern viel Spaß machte!
Kein Platz war mehr frei, als am Mittwoch das Berufliche Schulzentrum Hechingen (BSZ) zum Tag des Beruflichen Gymnasiums geladen hatte. An die zweihundert Schülerinnen und Schüler, meist samt mindestens einem Elternteil, drängten sich in den größten Klassenraum am Schlossacker. Schulleiter Dr. Roland Plehn und Abteilungsleiter Martin Walczok begrüßten die Interessenten und freuten sich sichtlich über das große Interesse vor Ort. Die Veranstaltung wurde zudem live via BigBlueButton und Instagram übertragen, und auch hier war das Interesse mit über 80 Zuschauerhaushalten beachtlich.

Nach einem kurzen Info-Film zum Hechinger Beruflichen Gymnasium moderierten die Lehrkräfte Lisa Wolf und Jonas Preiß den weiteren Verlauf der Veranstaltung. Parallel zu den vier verschiedenen gymnasialen Profilen beantworteten Schülerinnen und Schüler als Team Finanzmanagement, Team Wirtschaft, Team Gesundheit und Team Psychologie die Fragen des interessierten Publikums. Auffällig war, wie gut sich die Schülerinnen und Schüler am BSZ aufgehoben fühlen: von den Einführungstagen, über die Schüler-Lehrerbeziehungen auf Augenhöhe bis hin zu den guten Klassengemeinschaften – die Berichte der verschiedenen Teams waren ausnahmslos so positiv, dass Herr Preiß schnell versicherte, die Teams seien vorab nicht instruiert worden.
Nachdem alle Fragen zu etwa den Zugangsvoraussetzungen, dem Bewerbungsverfahren oder den Klassengrößen beantwortet waren, empfahlen alle Schüler-Teams, sich die Auswahl des jeweiligen Profils nicht zu schwer zu machen. Zwar biete das jeweilige Profil die Chance, den eigenen Interessen alltags- und berufsbezogen zu begegnen, aber damit sei keinesfalls eine Festlegung für den weiteren Bildungsweg getroffen, denn schließlich erhalte man nach drei Jahren die Allgemeine Hochschulreife. Es sei also kein Problem, wenn man sich nach dem Abitur doch noch für einen anderen Bereich entscheide: Mit einem Abitur, das an einem beruflichen Gymnasium erworben wurde, könne selbstverständlich auch bundesweit jedes andere Universitätsfach studiert werden.

Anschließend hatten Eltern sowie Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, sich auf dem „Markt der Informationen“ bei den Lehrkräften der Schule genauer über die einzelnen Fächer zu informieren. Eine weitere Informationsmöglichkeit vor Ort, auch zu den anderen Schularten des BSZ, bietet sich am Infotag Anfang Februar.
Die Abiturientinnen und Abiturienten 2022 des Beruflichen Schulzentrums Hechingen
Written by Marcus Paula109 Schülerinnen und Schüler haben dieses Jahr am Beruflichen Gymnasium des Beruflichen Schulzentrums Hechingen das Abitur bestanden. Das beste Abitur gelang Lara Gasteier mit 833 Punkten und dem Traumschnitt von 1,0. Diesen schaffte auch Maike Marie Diebold.
Die Preisträger:
Pascal Bühler, Jule Eger, Maike Diebold, Hannah Duttweiler, Franziska Eichinger, Lara Gasteier, Juliana Heiner, Svenja Kolb, Maria Litges, Madleen Nichter, Sophia Rager, Nina-Marie Roos, Lea Sattler, Manuel Scheu, Anna Scheufele
Sonderpreise:
• Preis der Jahrgangsbesten, Förderverein BSZ-HCH: Lara Gasteier
• Preis im Fach Deutsch/Scheffel-Preis, Literarische Gesellschaft e.V.: Franziska Eichinger
• Preis im Fach Pädagogik und Psychologie, Heidehof Stiftung: Lara Gasteier, Julia Haug
• Preis im Fach Gesundheit und Pflege, Heidehof Stiftung: Maike Diebold
• Preis im Fach Wirtschaft, Südwestmetall-Schulpreis Ökonomie: Lea Sattler
• Preis im Fach Finanzmanagement, BW-Bank: Elias Brunner
• Preis im Fach Französisch, Partnerschaftskomitee der Stadt Hechingen: Sophia Rager
• Preis im Fach Englisch, Förderverein BSZ-HCH: Juliana Heiner
• Preis im Fach Mathematik, Deutsche Mathematiker-Vereinigung: Maria Litges
• Preis im Fach Physik, Deutsche Physikalische Gesellschaft: Hannah Duttweiler
• Preis im Fach Chemie, Gesellschaft Deutscher Chemiker: Elisabeth Schäfer, Marc Herrmann
• Preis im Fach Geschichte mit Gemeinschaftskunde, Landeszentrale für politische Bildung: Franziska Eichinger
• Preis im Fach Katholische Religionslehre: Hannah Duttweiler, Madleen Nichter
• Preis für besonderes soziales Engagement, Förderverein BSZ-HCH: Lea-Sophie Bendix
Belobigungen erhielten:
Michelle Aigner, Mira Bacher, Karolin Bachmann, Lina Bade, Felix Beck, Lea-Sophie Bendix, Elias Brunner, Lea Dehner, Kim Diksic, Nina Fischer, Jessica Dekold, Celina Freudenmann, Pia Gulde, Laura Haiber, Pia Hantschke, Julia Haug, Angelika Heil, Marc Herrmann, Michelle Holderied, Susan Khalil, Julia Mauz, Lorena Müll, Anna Muschal, Nina Petznik, Marc Rath, Sarah Rebbe, Lea Riccobono, Anna Schäfer, Elisabeth Schäfer, Judith Schäfer, Leonie Schneider, Tim Schönhense, Lisa Stobe, Natalie Stopper, Domnik Sülzle, Tamara Thomke, Anne Weiß, Florian Wiktorin, Jenna Wolf, Sandra Zelic
Die weiteren Abiturienten:
Ronja Albrecht, Noa Alilovic, Aylin Arslan, Marcel Balistreri, Daniel Bastos, Elisabeth Bat, Lena Blümel, Laura-Sophie Butz, Joeylina Czubas, Alissa Faul, Magnus Frick, Anna Gamm, Dominik Geidel, Dinan German, Semira Gicic, Lea Gulde, Marvin Hauff, Lea Hermann, Mailin Hipp, Dominic Ilgner, Leonie Ilka, Elias Jauch, Jemima Joy, Aziza Kamolova, Gizem Kaptanoglu, Celine Koch, Niklas Koch, Lars Kohle, Nico Kübler, Leonard Kurz, Jan Laborius, Luan Lehnhoff, Verena Luik, Vivien Mayer, Ines dos Santos Mendoca, Stavros Mpouras, Erkut Odabasi, Kim Pfister, Josef-Gabriel Renner, Emille-Claire Richter, Nils Rohr, Nina Saile, Jana Schmid, Alena Schneider, Annalena Schneider, David Spieler, Nick Sulzer, Sarah Thoma, Zisan Tosun, Ana Vidovic, Elif Yavru, Sila Yilmaz, Pia Zinnebner, Giuliana Zimmermann
Klasse 13-1 (Klassenlehrer Dr. Detlef Schreiber)
Klasse 13-2 (Klassenlehrerin Anna Lorenz)
Klasse 13-3 (Klassenlehrerin Marina Klenk)
Klasse 13-4 (Klassenlehrer Jonas Preiß)
Klasse 13-5 (Klassenlehrer Marcel Schopfer)
Das Berufliche Schulzentrum Hechingen verabschiedete den Abiturjahrgang 2022: Abiturientinnen und Abiturienten des Sozial- und Gesundheitswissenschaftlichen Gymnasiums sowie des Wirtschaftsgymnasiums bekamen in der Balinger Stadthalle ihre Zeugnisse und damit „das goldene Ticket zur Freiheit“ überreicht.
Nach zwei Jahren mit coronabedingten Einschränkungen konnten die Leistungen der Abiturientinnen und Abiturienten endlich wieder gebührend gefeiert werden. Schulleiter Dr. Roland Plehn eröffnete den Abiball, der von Franziska Eichinger und Laura Haiber moderiert wurde.
Dr. Roland Plehn
Er blickte auf die letzten Jahre zurück, die von Corona in besonderem Maße geprägt gewesen seien. „Pandemiebedingt mussten Studienfahrten, Kursfeten und weitere teambildende Zusammenkünfte ausfallen, die aber eigentlich aus der Oberstufenzeit nicht wegzudenken sind“, bedauerte der Schulleiter den 2022-er Abitur-Jahrgang. „Stattdessen mussten sie sich mit neuen Kommunikations- und Lernformaten auseinandersetzen“, so Dr. Plehn weiter. Dank einer Gemeinschaftsaktion mit Eltern und Lehrkräften sowie Disziplin und Pragmatismus sei es aber gelungen, die Schulzeit unter diesen besonderen Bedingungen erfolgreich zum Abschluss zu bringen. „Dafür ist Ihnen besondere Anerkennung zu zollen!“, beglückwünschte Dr. Plehn die Anwesenden. Der 2022-er Abitur-Jahrgang habe in dieser Krise einen enormen immateriellen Reichtum erworben, der letztlich beflügeln werde, zeigte er sich zuversichtlich für den weiteren Weg. Sein erster Dank galt den Eltern, die je nach Lebenssituation und multifunktional, „als Lehrkraft, Bäckerin, Chauffeur, Netzwerkadministratorin, Seelentröster, Telefonistin, Finanzberater, Ärztin, Hotelier“ zum Erfolg einen großen Teil beigetragen haben. Auch die Lehrkräfte um Abteilungsleiter Martin Walczok hätten bewiesen, dass auch unter schwierigen Bedingungen Verlass auf sie sei. Dies gelte in besonderem Maße auch für die Sekretärinnen Frau Jutta Meßmer und Daniela Wolf sowie Hausmeister Heiko Foltin.
Franziska Eichinger
Anschließend erfolgten die Übergabe der Zeugnisse, Belobigungen, Preise und Sonderpreise sowie die Scheffel-Preis-Rede von Franziska Eichinger. Sie halte mit dem Zeugnis zwar gemäß dem diesjährigen Abi-Motto zwar das goldene Ticket zur Freiheit in den Händen, doch dies sei auch der Eintritt in einen neuen Lebensabschnitt, „in dem wir selbstständig das Spiel des Lebens spielen müssen“, so die Scheffel-Preisträgerin. Wehmütig bekannte sie, dass sie jetzt schon ganz schön ob der damit verbundenen Verantwortung ins Schwitzen gerate. Wie der Schulleiter blickte auch Frau Eichinger auf die Schulzeit unter Coronabedingungen zurück. Die durch die Lockdowns bedingten Neuerungen seien für alle eine Herausforderungen gewesen. Danach sei die Schule zum Rückzugsort und Ort des Lernens geworden, ein Ort der Zusammenkunft, des Austausches, ein Fluchtort vor seiner Familie. „Für unseren nächsten Lebensabschnitt haben wir alles was wir brauchen – auf dem Papier und im Herzen. Ich weiß nicht, wo es uns hin verschlägt, aber ich weiß, dass es schön sein wird“, gab sich Franziska Eichinger am Ende ihrer Rede zuversichtlich.
Schulband Melancholic.Lavender
Bevor es dann ans Buffet ging, wusste die neu formierte BSZ-Schulband „Melancholic.Lavender“ mit gekonnt interpretierten Cover-Songs zu überzeugen. Den Abschluss des gelungenen Abiballs bildete ein von den Abiturientinnen und Abiturienten gestaltetes Programm: Unterhaltsame Spiele rundeten den schönen Abend und die gemeinsam verbrachte Zeit ab.
Mut war gefragt
Written by Marcus PaulaSehr erfolgreich waren Schülerinnen des Beruflichen Schulzentrums Hechingen (BSZ) beim 64. Schülerwettbewerbs des Landtags. Insgesamt gewannen sie zehn Preise. Die Landtagsabgeordnete des Wahlkreises Hechingen-Münsingen Cindy Holmberg überreichte die Preise persönlich, um ihre Wertschätzung für die Leistungen und den Mut der Preisträgerinnen auszudrücken.
Zwei Klassen des Beruflichen Gymnasiums der Schule haben am Schülerwettbewerb des Landtags teilgenommen. Betreut wurden sie dabei von den Lehrerinnen Susanne Eberhardt und Annette Großmann. Die Schülerinnen suchten sich Themen aus, von denen sie sich direkt betroffen fühlen. So etwa die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Schulen oder die Verschmutzung der Weltmeere mit Plastikmüll. Sie schätzten diese freie Themenwahl, da sonst in der Schule doch sehr viel vorgegeben ist, und verstanden es, ihre konkrete Lebenswirklichkeit in die Texte einfließen zu lassen. Gleichzeitig lernten sie wichtiges Handwerk: Recherchieren, Material auswerten, zitieren und nicht zuletzt einen anspruchsvollen Text oder Comic zu schreiben und diesen auch zu veröffentlichen. Zu Letzterem gehört durchaus Mut: „Es freut uns sehr, dass Sie den Mut hatten, sich zu beteiligen, etwas zu verfassen und damit auch an die Öffentlichkeit zu gehen. Bitte behalten Sie diesen Mut bei!“, gratulierte die stellvertretende Schulleiterin Leonie Schneider-Loye den Teilnehmerinnen des Wettbewerbs. Dieser Appell war auch Frau Holmberg wichtig. Denn gerade in Krisenzeiten sei es wichtig, sich mit seinen Sorgen auseinanderzusetzen und diese zu formulieren. „Es bringt einen persönlich weiter, sich hinzustellen und zu sagen, was man denkt. Behalten Sie diese Haltung bei und verlieren Sie nicht den Mut“, riet Frau Holmberg den Teilnehmerinnen des Wettbewerbs.
Bevor es an die Überreichung der Urkunden und Preise ging, stellte sich Frau Holmberg den Fragen der Schülerinnen. Gerne ging sie auf die Entwicklung des ÖPNV, das 9-Euroticket und das Wahlalter ab 16 Jahren ein. Auch zu regionalen Fragen wie der Eyach-Bahn und dem geplanten Bundeswehrübungsgelände in Geislingen stand sie Rede und Antwort. Mit dem Appell sich auch weiterhin zu engagieren, überreichten Frau Holmberg und Frau Großmann gemeinsam die Preise. Über einen zweiten Preis freute sich Jessica Dekold. Einen dritten Preis erhielten Laura Busch, Aaliyah Dieterle, Alina Flad, Anna Muschal, Sarah Pfister, Sarah Rebbe, Lea Sattler, Lisa Stobe und Sarah Thoma.
Highlight mit Steuerberater
Written by Marcus PaulaAuf die enge Verzahnung von Theorie und Praxis wird an beruflichen Gymnasien besonderer Wert gelegt. Die Vorträge eines Steuerberaters und Rechtsanwaltes unterstreichen dies.
Berufliche Gymnasien bereiten zielgerichtet auf eine berufliche Laufbahn vor. Hierzu dienen daher auch Besuche aus der Praxis. In den letzten beiden Wochen besuchte der Steuerberater und Rechtsanwalt Oliver Unger von „Scharf Hafner & Partner“ (SHP) die Klassen 11 und 13 des beruflichen Gymnasiums im Fach „Privates Vermögensmanagement“.
Hierbei erläuterte er den Schülerinnen und Schülern die Grundlagen der Einkommenssteuer, indem er auf die unterschiedlichen Einkunftsarten, Absetzbarkeit von Steuern, die verschiedenen Steuersätze und Steuerfreibeträge einging. Des Weiteren beschrieb er die vielfältigen Aufgaben und Dienstleistungen, die in einer Steuerberatungskanzlei anfallen, um dann die Chancen und Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich der Steuerberatung aufzuzeigen: „Viele Wege führen in die Steuerberatungskanzlei – von der Ausbildung zum Steuerfachangestellten, dem Dualen Studium bis hin zum Universitätsstudium“, warb Herr Unger für eine Steuer-Karriere und ging dabei natürlich auch auf die konkreten Ausbildungsmöglichkeiten bei SHP ein. In den abschließenden Fragerunden beantwortete Herr Unger Schülerfragen wie „Muss man in diesem Beruf gut in Mathe sein?“, „Worauf achtet SHP bei einer Bewerbung?“, „Sind bei Ihnen Praktika möglich?“ und „Wie läuft eine Beratung beim Steuerberater ab?“. Herr Unger gelang es, Ängste abzubauen und ging auf alle Fragen mit viel Geduld, Fachwissen und natürlicher Freundlichkeit ein. „Für uns sind solche Besuche aus der Praxis Highlights, denn spätestens dann sehen die Schülerinnen und Schüler, wie praxisorientiert der Unterricht in der Schule ist. Wir sind daher sehr froh darüber, dass Herr Unger sich für uns Zeit genommen hat“, bedankten sich die Lehrkräfte im Fach „Privates Vermögensmanagement“, Christiane Winz und Stefan Weber.
Am Beruflichen Schulzentrum Hechingen (BSZ) konnten die Schülerinnen und Schüler des Beruflichen Gymnasiums dieses Schuljahr erstmals Italienisch als zweite Fremdsprache wählen. Das Angebot kommt bestens an.
Bisher konnte am Beruflichen Gymnasium zwischen Spanisch und Französisch als Zweitsprache gewählt werden. Doch dieses Schuljahr konnte die Schule zum ersten Mal auch Italienisch anbieten. Zu verdanken ist das der Anstellung von Dr. Reinhard Berron, der neben Germanistik und Theologie auch Romanistik studierte. Gleich 18 Schülerinnen und Schüler gehen den neuen Weg mit und haben sich für das Angebot der Schule entschieden. 15 fangen ganz neu mit Italienisch an, drei haben einen muttersprachlichen Hintergrund. Für viele Schülerinnen und Schüler geht es darum, sich mit dem vierstündigen Fach auf eine bessere Verständigung im Italien-Urlaub vorzubereiten. So ist etwa Lena Heck stolz darauf, schon jetzt in Südtirol im Restaurant für die Familie bestellen zu können. Ähnlich geht es Mia Stehle, die im Italienurlaub ihre italienischen Freunde besser verstehen will. Für einige Schülerinnen und Schüler gaben auch aktuelle italienische Bands wie die ESC-Gewinner Måneskin und Blanco e Sfera Ebbasta den Ausschlag, sich für Italienisch zu entscheiden: „Ich finde es super, dass ich jetzt mit meinen italienischen Freunden 'Mi fai impazzire' mitsingen kann“, freut sich Leonie Reichardt. Und die drei SchülerInnen mit muttersprachlichem Hintergrund sind froh, ihre Kenntnisse aufzufrischen, um sich besser auf Italienisch mit ihren in Italien geborenen Eltern unterhalten zu können.
„Ich möchte die Schülerinnen und Schüler zum Sprechen bringen, deshalb orientiert sich der Unterricht vor allem an alltäglichen Situationen“, beschreibt Dr. Berron den roten Faden seines Unterrichts. Es geht also etwa um Themen wie Sich-selbst-vorstellen, Hobbys und Interessen sowie um Bestellungen in Bar und Restaurant. In diesem Rahmen entstand auch ein Video, das auf den Profilen der Schule in den sozialen Netzwerken veröffentlicht wurde. Alle Schülerinnen und Schüler des Kurses spielten darin eine kurze Restaurantszene, bei der sie nicht nur ihre Sprachkenntnisse, sondern auch soziokulturelle Kompetenzen unter Beweis stellten. Denn wer will sich schon in Italien als Alman outen! Das kann schnell passieren, wenn man zum Beispiel im italienischen Restaurant nicht auf die Tischzuweisung wartet oder man einen „Espresso“ statt einem „Caffè“ bestellt
In den Klassen 12 und 13 soll der Italienisch-Kurs fortgesetzt werden und zählt dann auch zum Abitur dazu. Dann ist auch angedacht, dass in der zwölften Klasse auch mal eine Studienfahrt nach Italien mit viel Dolce Vita stattfindet. Schließlich soll es möglichst viele Anlässe geben, in denen die sprachlichen und kulturellen Kompetenzen zum Einsatz kommen. Denn die kann man – last but not least – vielleicht später auch mal im Berufsleben brauchen. Schließlich ist Deutschland für Italien der wichtigste Handelspartner.
Frau Monika Maier von der Deutschen Bundesbank zu Besuch im Beruflichen Schulzentrum Hechingen
Written by Marcus PaulaNormalerweise besuchen die 13er des Hechinger Wirtschaftsgymnasiums die Bundesbank in Frankfurt. Wegen Corona ging dies im letzten Jahr nicht und auch in diesem Schuljahr war ein Besuch vor Ort nicht möglich. Wirtschaftslehrer Markus Riester fragte daher an, ob der Vortrag nicht einfach in Hechingen stattfinden könne. Und tatsächlich: Frau Monika Maier von der Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbank in Baden-Württemberg erklärte sich gerne dazu bereit, den Schülerinnen und Schülern detailliert den Aufbau des Europäischen Systems der Zentralbanken, die Einflussmöglichkeiten der Zentralbanken und die geldpolitische Strategie des Eurosystems zu erläutern. Hierbei ging sie auch speziell auf die Herausforderungen der Finanzkrise von 2008 und die der Corona-Pandemie ein.
Nachdem im letzten Schuljahr pandemiebedingt den damaligen 11ern die Einführungstage auf der Sonnenmatte verwehrt waren, holten die jetzigen 12er dies nun im neuen Schuljahr nach.
Dank einer guten Impfquote und bester Testmöglichkeiten konnte auf Wunsch der Schülerinnen und Schüler dieses Jahr die Tradition der Einführungstage im Feriendorf Sonnenmatte in Erpfingen wieder aufgenommen werden. Deutlich verspätet fanden allerdings die Einführungstage für die 12er Klassen statt: Nachdem im letzten Jahr ein Besuch in Erpfingen nicht möglich war, mussten sich die 12er auch noch bis Mitte Oktober gedulden, bis es auch für sie auf die Alb hoch ging.
Doch das lange Warten hatte sich gelohnt: Neben Methodenschulung und der Vorbereitung der verschiedenen Studienfahrt stand die Stärkung des Gemeinschaftsgefühls im Vordergrund. Wichtig war den Organisatorinnen aber auch der Ausgleich zum Corona-Homeschooling. So durfte bei den verschiedenen Wahlangeboten, die von Sportangeboten über verschiedene Kunstprojekte bis hin zu einer Wanderung mit Alpakas reichten, der Spaß nicht zu kurz kommen.
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Spaß am ehrenamtlichen Engagement
Written by Marcus PaulaFranziska Eichinger besucht im dritten Jahr das Wirtschaftsgymnasium des Beruflichen Schulzentrums Hechingen (BSZ). Neben der Schule engagiert sie sich auch ehrenamtlich und nimmt am Programm „young leaders“ teil. „Young leaders“ hat sich zum Ziel gesetzt, junge Menschen zu fördern, die sich ehrenamtlich für die Gesellschaft engagieren und dabei schon ein Stück Führungsverantwortung übernehmen. Im Interview spricht sie über ihre Motivation, sich neben Schule und Hobbys auch noch bei „young leaders“ zu engagieren.
Frau Eichinger, wie sind Sie auf das Programm „young leaders“ aufmerksam geworden?
Meine Deutschlehrerin, Frau Susanne Eberhardt, hat die Klasse auf die nächsten Veranstaltungen von „young leaders“ aufmerksam gemacht und ist mit uns das Veranstaltungsprogramm durchgegangen. Als ich dann hörte, dass für mich spannende Themen wie Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Workshops mit Profijournalisten behandelt werden, habe ich mich direkt auf der Internetseite von „young leaders“ näher informiert und mich beworben.
Wie bewirbt man sich für „young leaders“?
Bewerben kann sich, wer zwischen 15 und 21 Jahre alt ist und sich politisch oder sozial engagiert. Dann füllt man für die gewünschte Veranstaltung ein Onlineformular aus und bekommt schon bald eine Zu- oder Absage. Der Teilnehmerbeitrag ist wirklich gering. Immer wenn ich die Zugtickets bekomme, freue ich mich schon auf eine meist unvergessliche Woche.
Was ist Ihre Motivation, sich an „young leaders“ zu beteiligen?
Für mich bietet „young leaders“ die Möglichkeit, mich mit Experten sowie Jugendlichen zu treffen und über Themen zu diskutieren, die immer zukunftsrelevanter werden. Da ich mich auch bei der Schülerunion im Zollernalbkreis engagiere, möchte ich den Austausch von politischen und gesellschaftlichen Themen unter Jugendlichen fördern. Gerade die junge Generation sollte sich eine Meinung zu Themen wie Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Mobilität 4.0 bilden und sich damit kritisch auseinandersetzen. Die Erfahrungen, die ich bei „young leaders“ mit Experten aus ihren Fachgebieten gemacht habe, will ich wieder mit in den Alltag nehmen. Deshalb lasse ich mich beispielsweise kommenden April als Naturschutzreferentin der Sektion Ebingen des Deutschen Alpenvereins (DAV) aufstellen.
Wie schaffen Sie es Schule, „young leaders“ und ehrenamtliches Engagement zu vereinbaren?
Ich habe eine gute Routine entwickelt und habe keine Probleme, alles unter einen Hut zu bringen. Nach der Schule sind mir meine Hobbys wichtig. Ich gehe regelmäßig ins Volleyball, Badminton und Klettertraining. An den Wochenenden besuche ich politische Veranstaltungen wie Wahlkämpfe und Diskussionsveranstaltungen, oder gehe mit dem Deutschen Alpenverein ins Donautal, um mit meiner Jugendgruppe zu klettern. Die Gemeinschaft, der kommunikative Austausch und das Anstreben gemeinsamer Ziele sind für mich Motivation genug. Wenn einem etwas wirklich Spaß macht, bekommt man das auch mit der Schule gut vereinbart.
Was für Veranstaltungen haben Sie bisher besucht?
Vor Corona war ich oft bei Podiumsdiskussionen zwischen verschiedenen Parteien dabei, bei der die junge Generation über Themen wie Klimawandel und Mobilität diskutiert hat. Ich konnte selbst an den Diskussionen teilnehmen, Fragen stellen oder mich kritisch äußern. Solche Veranstaltungen geben mir die Möglichkeit zur eigenen Meinungsbildung, indem ich die Perspektiven der anderen Seite kennenlerne. Sie geben mir die Chance, mitwirken zu können, auch mit einer jungen Stimme, Veränderungen in die Gesellschaft zu tragen, mehr Gerechtigkeit zu schaffen und die junge Generation dazu zu animieren, sich politisch zu engagieren. Außerdem setze ich mich nun vermehrt für den Natur- und Umweltschutz ein. Erst vor kurzem gab es bei uns im DAV einen Landschaftspflegetag, bei dem wir Felsen rund um Albstadt frei geschnitten und vom Müll befreit haben. Die Arbeit zeigt mir unser extremes Konsumverhalten und die Verschmutzung der Umwelt, gegen die wir vorgehen müssen.
Was sind ihre Ziele nach der Schule?
Ich möchte erstmal ein freiwilliges Jahr im Ausland machen, andere Kulturen kennenlernen, Erfahrung machen, selbstständiger werden und mir dadurch noch ein bisschen Zeit verschaffen, um mir über mein darauffolgendes Studium klarzuwerden.
Weiteres unter www.young-leaders.net
Bereits im letzten Schuljahr wurde im Fachbereich Mathematik eine Kooperation zwischen der Universität Tübingen und dem Beruflichen Schulzentrum Hechingen (BSZ) ins Leben gerufen. In den beiden kommenden Schuljahren wird diese Zusammenarbeit weitergeführt und intensiviert.
Da sich durch die pandemiebedingten Schulschließungen zum Teil erhebliche Lernrückstände ergeben haben, hat das Kultusministerium das Förderprogramm „Lernen mit Rückenwind“ aufgelegt. Mit ihm sollen entstandene Lernlücken rasch geschlossen und die betroffenen Schülerinnen und Schüler bestmöglich unterstützt werden. Am BSZ bietet der Rahmen dieses Förderprogramms die Möglichkeit, die bereits bestehende Kooperation mit der Universität Tübingen die nächsten zwei Jahre weiter auszubauen. Im Fach Mathematik werden Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs und des Beruflichen Gymnasiums gezielt gefördert.
Unter dem Titel „mowe“ (Mathematik – Orientieren – Wiederholen – Erfahrung sammeln) haben Studierende die Möglichkeit, ihre Materialien zu erproben, erste Erfahrungen als Lehrkraft zu machen und das berufliche Schulwesen kennen zu lernen. Bereits vor Schulbeginn haben Studierende des Studiengangs Master of Education unter Leitung von Oberstudienrätin Jolan Schneider-Kis und Prof. Walther Paravicini die für die weiterführenden Schulen relevanten Themen im Seminar aufgearbeitet. Dann galt es für die neuen Elfer und die neuen Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs zunächst, sich einem Diagnose-Test zu stellen. Dieser wurde von einer Studentin entwickelt, die ihre Masterarbeit zu Testverfahren schreibt. Nach der Auswertung erfolgte die Festlegung von vier individuellen Förder-Schwerpunkten, die innerhalb von vier Wochen aufgearbeitet werden sollten. Nach einem zweiten Diagnose-Test wurde für Schülerinnen und Schüler ohne Förderbedarf eine freiwillige Problemsprechstunde eingerichtet, für die mit Förderbedarf eine bis Schuljahresende verpflichtende nachmittägliche Doppelstunde. Auch die Jahrgangsstufen 1 und 2 profitieren von der Kooperation zwischen BSZ und Universität: Nach den Herbstferien wird auch den Zwölfern eine Problemsprechstunde angeboten, für die Abiturienten und Abiturientinnen wird es ein Online-Angebot geben. Betreut werden die Studierenden hierbei von Oberstudienrätin Jolan Schneider-Kis, die sowohl am BSZ als auch an der Universität Tübingen arbeitet.
Die Studierenden profitieren nicht nur fachlich von der Kooperation zwischen Schule und Uni, ihr Einsatz wird auch über das Förderprogramm „Lernen mit Rückenwind“ entlohnt. Und während die Studierenden ihre Kasse aufbessern, kommen die Schülerinnen und Schüler des BSZ nicht nur in den Genuss einer wissenschaftlich fundierten Förderung, sondern können sich im Idealfall eine kostspielige Mathematik-Nachhilfe sparen und mathematische Hürden meistern.
Gut gerüstet für den Weg zum Abitur
Written by Marcus PaulaDas Schuljahr 2021-22 startete für die neuen Gymnasiasten des Beruflichen Schulzentrums Hechingen (BSZ) mit zwei „Welcome Weeks“. Ein wichtiger Bestandteil dieser waren drei Tage im Feriendorf Sonnenmatte in Erpfingen.
Rund 120 neue Schülerinnen und Schüler besuchen ab diesem Schuljahr fünf Klassen des Beruflichen Gymnasiums des BSZ. Am BSZ wird großer Wert darauf gelegt, die neuen Gymnasiasten herzlich an der neuen Schule zu empfangen und eine erfolgsversprechende Basis für die kommenden drei Jahre zu legen.
Wie in der ersten Woche in der Schule, ging es während der drei Tage auf der Erpfinger Sonnenmatte darum, für die Schülerinnen und Schüler eine Wohlfühl-Atmosphäre zu schaffen, zu der auch die täglich durchgeführten Corona-Tests beitrugen. In erster Linie ging es um das gegenseitige Kennenlernen und die Bildung einer Klassengemeinschaft. Auch die Stärkung der Eigenverantwortlichkeit und das Anstoßen gruppendynamischer Prozesse zur Förderung der Sozialkompetenz waren den betreuenden Lehrkräften wichtig. Dies sollte beispielsweise durch die gruppenweise Unterbringung in den verschiedenen Häusern inklusive selbstständiger Organisation und Durchführung der Verpflegung erreicht werden. Eine erlebnispädagogische Wanderung mit verschiedenen Arbeitsstationen, gemeinsames Grillen am Lagerfeuer und verschiedene Sportaktivitäten rundeten den pädagogischen Teil der Erpfinger Tage ab.
Außerdem zeigten die Lehrkräfte den Schülerinnen und Schülern, was für eine Einstellung und was für Lerntechniken es bedarf, um den Weg zum Abitur am besten zu bewältigen. So stand neben Methodentraining auch die Vertiefung von Techniken in den Bereichen Sprechen/Rhetorik, Lesekompetenz und verschiedene Lernstrategien auf der Erpfinger Agenda. Zudem wurde über die Entwicklung und Bedeutung von Lebens- und Lernzielen reflektiert. Die Schülerinnen und Schüler erhielten auch Tipps, wie sich Arbeits- und Lernprozesse strukturieren lassen und wie man am besten mit Klausurdruck und Prüfungsangst umgeht.
Talent am BSZ
Written by Marcus PaulaAmina Kamolova besucht seit letztem Schuljahr das Wirtschaftsgymnasium des Beruflichen Schulzentrums Hechingen BSZ. Da sie es aufgrund ihrer Migrationsgeschichte schwerer als andere hat, gleichzeitig aber so begabt wie motiviert ist, wurde sie für das Stipendienprogramm „Talent im Land“ (Siehe Info) ausgewählt. Im Interview spricht sie über ihre Herkunft, ihre Erfolgsschlüssel und ihre Ziele.
Frau Kamolova, Sie stammen aus Usbekistan. Warum hat Ihre Familie Usbekistan verlassen?
Wir haben Usbekistan aufgrund der wirtschaftlichen Situation verlassen. Der Verdienst meiner Eltern hat gerade zum Überleben gereicht. Deshalb wollten wir ein neues Leben auf einem neuen Kontinent starten.
Warum war die erste Station Portugal, warum danach Deutschland?
Die erste Station war Portugal, weil meine Eltern dort Bekannte haben, die uns vom Leben in Europa erzählten. In den zehn Jahren in Portugal haben wir uns sehr gut integriert und somit auch die portugiesische Staatsangehörigkeit bekommen.
Dann sind wir, insbesondere wegen der deutschen Schulbildung sowie der noch besseren wirtschaftlichen Situation, nach Deutschland gezogen. Es war eine große Herausforderung für uns, unseren Freundeskreis in Portugal hinter uns zu lassen und nochmal eine neue Sprache zu lernen.
Wie haben Sie es geschafft, in so kurzer Zeit Deutsch zu lernen?
Den besten Rat, den ich geben kann, ist es, viel zu lesen und zu kommunizieren. Beides ist miteinander verknüpft, denn beim Lesen lernt man nicht nur neue Wörter, sondern nutzt die gelernten Wörter auch für den alltäglichen Wortschatz. Und wenn man mit anderen spricht, sollte man keine Angst haben, Fehler zu machen.
Wie motivieren Sie sich?
Ich motiviere mich mit meinen Zielen. Ich weiß, dass jeder kleine Schritt mich meinem Ziel näherbringt. Außerdem ist eine positive Einstellung ein Muss!
Sie haben Schulen in Usbekistan, Portugal und Deutschland besucht. Wie unterscheiden sich die verschiedenen Schulsysteme?
In Usbekistan und Portugal gibt es in den Schulen nicht so viele Möglichkeiten wie in Deutschland. Man muss bis zum 18. Lebensjahr in die Schule und dann kann man sich entscheiden, ob man studieren oder arbeiten will.
In Deutschland gibt es viel mehr Angebote und verschiedene Wege. Ich denke, dieses Schulsystem ist besser, da jeder den Weg wählen kann, den er gemäß seinen Lebensplänen gehen möchte!
Wie kommen Sie am BSZ zurecht?
„Aller Anfang ist schwer“, aber dank der Unterstützung meiner Lehrer komme ich mittlerweile gut zurecht. Ich erarbeite mir immer noch viel selbstständig. Wenn ich auf ein bestimmtes Thema lerne, lese ich viel dazu und mache mir Notizen. Damit weiß ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin.
Wie haben Sie vom Programm „Talent im Land“ erfahren?
Meine Deutschlehrerin Frau Frey hat die ganze Klasse darüber informiert. Und dann habe ich mich entschieden, mich mit Hilfe von Frau Frey zu bewerben.
Wie profitieren Sie von der Förderung durch „Talent im Land“?
Dank „Talent im Land“ kann ich meinen Bildungshorizont erweitern, Bücher kaufen, Museen besuchen, die mich interessieren, oder mich mit anderen „Talent-im-Land“-Stipendiaten austauschen, die die gleichen Interessen haben wie ich. Es ist eine unglaubliche Hilfe!
Was haben Sie für Ziele nach der Schule?
Ich möchte unbedingt Lehrerin werden, da ich schon viele Erfahrungen gesammelt habe und es würde mich freuen, diese weiterzugeben. Ich möchte Englisch, Spanisch und Mathematik studieren. An Mathematik gefällt mir, dass es eine universelle „Sprache“ ist. Es ist überall auf der Welt das gleiche Fach und macht mir viel Spaß. Aber jetzt konzentriere ich mich erstmal auf die nächsten zwei Jahre am BSZ und auf das in zwei Jahren anstehende Abitur.
Info
Da in Deutschland der Bildungserfolg junger Menschen stark von der sozialen und wirtschaftlichen Lage der Eltern abhängt, unterstützt das Stipendienprogramm „Talent im Land“ begabte Schülerinnen und Schüler aus Baden-Württemberg, die aufgrund ihrer sozialen Herkunft Hürden zu überwinden haben. Finanzielle Förderung, ein begleitendes Seminarprogramm und individuelle Beratung helfen den Jugendlichen dabei, die eigenen Begabungen zu entfalten und ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen.
Das Programm bietet eine monatliche finanzielle Förderung für Bildungsausgaben sowie Einzelzuschüsse für Klassenfahrten, Nachhilfe oder außerschulisches Engagement. Den Stipendiaten wird zudem ein vielfältiges Seminar- und Workshopangebot wie zum Beispiel in Rhetorik, Zeitmanagement, Theater, Studienorientierung und mehrtägige Sommerakademien geboten. Auch individuelle Beratung und Begleitung durch die Stiftung sowie ein Netzwerk aus Stipendiaten und Alumni sollen den Geförderten auch über den Schulabschluss hinaus helfen.
Getragen wird das Stipendienprogramm von der Baden-Württemberg-, der Robert-Bosch-, und der Josef-Wund-Stiftung.
Weiteres unter www.talentimland.de