Die Schülerinnen und Schüler des Beruflichen Schulzentrum Hechingen, die am Erasmus-Programm teilgenommen haben, sind zurück in der Heimat. Um den gelungenen Aufenthalt abzurunden und in Erinnerungen zu schwelgen, lud die Schule alle Beteiligten zu griechischem Essen in die Cafeteria am Schlossacker.
Einzelhändler, Industriekaufleute, Kaufleute im Groß- und Außenhandelsmanagement und Kaufleute für Büromanagement im dritten Lehrjahr hatten im Rahmen des Erasmus+-Programms der Europäischen Union die Möglichkeit, für drei Wochen Athen zu besuchen und Einblicke in die griechische Arbeitswelt zu erhalten. Untergebracht waren die 39 Azubis in Apartments, die mit drei bis fünf Auszubildenden belegt wurden. Nach einer eintägigen Einführungsveranstaltung durch einen Partner vor Ort (HostEd - European Centre for Continuing Education), der die Organisation vor Ort übernommen hat, starteten die Auszubildenden ihr dreiwöchiges Praktikum (s. Interview).
Der Schule war es ein Anliegen, das Engagement der Schüler nochmals im heimischen Hechingen zu würdigen. Sie lud daher zu einem abschließenden Treffen der Athen-Praktikanten ein. Bei Moussaka, Suvlaki und anderen griechischen Leckereien bedankten sich Schulleiter Dr. Roland Plehn und Dirk Bantleon bei allen, die zum erfolgreichen Athen-Aufenthalt beigetragen haben. „Aus vielen Einzelgesprächen weiß ich, wie gut euch der Aufenthalt getan hat und dass ihr euch beruflich wie persönlich weiterentwickelt habt“, sagte der Bereichsleiter der Kaufmännischen Berufsschule, Dirk Bantleon. Besonders gefreut habe ihn der überragende Zusammenhalt der Azubi-Truppe. Auch Schulleiter Dr. Roland Plehn war voll des Lobes: „Die Schülerinnen und Schüler haben als Botschafter unserer Schule die Schulgemeinschaft hervorragend vertreten. Ihnen ist es bestens gelungen, die ein oder andere Hürde zu meistern.“ Sein ausdrücklicher Dank galt den Betrieben, die die Schülerinnen und Schüler für den Athen-Aufenthalt freigestellt hatten sowie den beiden Organisatoren Vanessa Müller und Dirk Bantleon.
„Das Erasmus-Programm würde ich wirklich jedem empfehlen!“
39 Schülerinnen und Schüler der Kaufmännischen Berufsschule Hechingen haben dieses Jahr am Erasmus-Programm teilgenommen haben. Stellvertretend berichten fünf von ihnen von den gemachten Erfahrungen.
Kira Schinacher macht eine Ausbildung zur Industriekauffrau bei AKE Knebel GmbH & Co. KG in Balingen.
Steffanie Anders macht eine Ausbildung zur Kauffrau im Groß- und Außenhandelsmanagement bei der Firma Ernst Lorch KG in Albstadt Ebingen.
Jasmina Fischer macht eine Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel bei der Firma Euronics in Balingen.
Marc Hentsch macht eine Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement bei der Sternenbäck Management GmbH in Hechingen.
Jessica Rucinski macht eine Ausbildung zur Kauffrau im Groß- und Außenhandelsmanagement bei der Edeka Südwest Stiftung & Co. KG in Balingen.
Alle sind im dritten Lehrjahr.
Was war Ihre Motivation, am Erasmus-Ausbildungsprogramm teilzunehmen?
Schinacher: Am Erasmus-Ausbildungsprogramm wollte ich teilnehmen, um Arbeitserfahrung im Ausland zu sammeln. Ich wollte die Arbeitskultur und die Herangehensweisen in einem anderen Land kennenlernen, um diese eventuell in meinen Ausbildungs- bzw. Arbeitsalltag zu integrieren. Außerdem war es interessant für mich, einen Einblick in eine andere Branche zu bekommen.
Anders: Ich bin eine sehr offene und motivierte Person, die gerne neue Dinge erlebt und sieht. Außerdem liebe ich das Reisen und andere Kulturen. Als uns das Erasmus-Programm in der Schule vorgestellt wurde, war mir eigentlich schon sofort klar, dass ich das ausprobieren möchte.
Fischer: Im Januar 2023 hat uns unsere Schule, das Berufliche Schulzentrum in Hechingen, viel über das Erasmus-Programm erzählt. Sie erzählten uns über Entwicklungschancen, dabei bezogen auf die damaligen Schüler und Schülerinnen, welche sehr begeistert waren und sogar dort ihre Zukunft aufgebaut haben. Da ich noch nie in meinem Leben in einem anderen Land war, sah ich das Erasmus-Programm als Chance an. Eine neue Kultur kennenlernen, sowie neue Menschen kennenzulernen war für mich ein toller Gedanke. Außerdem wollte ich mich in meiner Persönlichkeit weiterentwickeln und aus meiner Komfortzone bzw. Alltagszone rauskommen. Somit habe ich mich sofort auf den Weg zu meinem Chef mit dem Zettel, welcher zu unterschreiben war, gemacht.
Hentsch: Meine Motivation hinter dem Erasmus-Programm war, die Möglichkeit zu haben ins Ausland zu reisen und dort zu arbeiten.
Rucinski: Ich wollte aus meiner Komfort-Zone ausbrechen und wissen, wie es sich anfühlt in einem fremden Land auf sich allein gestellt zu sein und selbstständig zu arbeiten. Zudem wollte ich unbedingt die griechische Kultur kennenlernen.
Wie steht Ihr Betrieb zum Erasmus-Programm?
Schinacher: Von meinem Betrieb bekam ich von Beginn an jegliche Unterstützung und sofortigen Zuspruch. Gemeinsam haben wir dann die Anmeldung vorgenommen und mein Ausbildungsplan wurde sofort um den Athen-Aufenthalt erweitert und angepasst.
Anders: Mein Betrieb stand hinter den anderen Azubis und mir. Erst dachten wir, dass wir sowieso nicht gehen dürften, da die Azubis vor uns auch nicht am Programm teilnehmen durften. Wir haben dann aber eine Pro- und Kontra Liste für den Athen-Aufenthalt erstellt, und unserer Ausbilderin gezeigt, warum wir unbedingt mit wollen. Danach haben wir auch relativ schnell ein „Okay“ bekommen und unser Betrieb hat uns noch 100€ extra mitgegeben. Dafür waren wir wirklich sehr dankbar. Viele Betriebe denken oft einfach nur: Athen, Sonne, Griechenland… URLAUB! Das war aber tatsächlich nicht so. Klar hat man an einem freien Tag oder am Wochenende Dinge erlebt, die man in Deutschland jetzt nicht erlebt. Aber wir waren trotzdem fünf Tage die Woche am Arbeiten.
Fischer: Mein Betrieb stand mit vollen 100% hinter mir und hat natürlich gleich zugestimmt. Mein Betrieb fand es auch als Chance für sich selbst, da man im Erasmus-Programm auf Englisch kommunizieren musste. Somit verbessere ich meine Sprachkenntnisse und das Unternehmen profitiert, indem ich Beratungen auf Englisch durchführen kann.
Hentsch: Mein Betrieb hat diese Entscheidung als gut empfunden, da es mir in meiner persönlichen Weiterentwicklung helfen würde.
Rucinski: Mein Betrieb hat mich vollkommen bei meiner Entscheidung unterstützt. Alle hatten sich sehr für mich gefreut. Leider musste ich mir die drei Wochen Aufenthalt von meinen Urlaubstagen abziehen. Für die Tage, an dem Berufsschulunterricht stattfand, wurde ich aber von meiner Ausbilderin freigestellt.
Was für betriebliche Aufgaben hatten Sie in Athen?
Schinacher: In Athen war ich im Touristikunternehmen Olive Sea Travel tätig. Hier können verschiedene geführte Touren mit einem privaten Fahrer in und um Athen gebucht werden. Zu Beginn haben wir die Angebote des Unternehmens auf verschiedenen Plattformen verglichen und analysiert, um einen Einblick zu bekommen, wie die unterschiedlichen Preise zustande kommen. Meine Hauptaufgabe bestand vor allem daraus, die Vouchers für die Fahrer zu erstellen, oder auch die Abholung der Gäste beim Hafen anzumelden.
Anders: Ich war in Athen ebenfalls in einer Großhandelsfirma, die mit Schiffs- und Marineteilen direkt in Piräus handelt. Dort wurde ich im Vertrieb eingesetzt und hatte Kontakt mit Kunden und Lieferanten, das alles auf Englisch. Ich habe Enquirys (Anfragen) und Quotations (Angebote) geschrieben. Als meine Supervisorin gemerkt hatte, dass bei mir soweit alles läuft, durfte ich auch mit Ihrer Hilfe E-Mails beantworten.
Fischer: In Athen arbeitete ich als Konditorin bei einer Bäckerei. Dort wurden bekannte Süßigkeiten von Hand hergestellt, sowie Torten und Pralinen. Ich durfte an der Herstellung der Süßigkeiten mitarbeiten sowie bei der Verpackung, welche mit viel Kreativität verbunden war. Nach wenigen Tagen durfte ich auch schon alleine bei der Herstellung und Verpackung arbeiten.
Hentsch: In Athen habe ich eine Website für eine Sprachschule ins Deutsche übersetzt, Events gemanagt und deutsche Unternehmen, welche in Griechenland eine Niederlassung haben, kontaktiert und diese auf dieser besagten Website aufgenommen.
Rucinski: telefonieren mit polnischen und französischen Autohäusern, telefonisch Informationen anfordern, ausfüllen der für die Registrierung auf einer Plattform für Autohandel erforderlichen Formulare, online Autosuche, Kontaktdaten von Autohändlern suchen, nach berühmten polnischen Autoauktionen suchen und das Unternehmen dafür anmelden und und und . Meine Aufgaben waren wirklich super abwechslungsreich. Ich hatte mich sehr integriert gefühlt. Aufkommende Fragen zu meinen Aufgaben aber auch allgemeine Fragen wurden mir immer sofort ausführlich und verständlich beantwortet.
Was für Unterschiede konnten Sie feststellen?
Schinacher: Die Menschen in Griechenland haben eine andere Arbeitsmoral als wir hier in Deutschland. Es wird oftmals entspannter an die Aufgaben herangegangen und sich auch deutlich mehr Zeit gelassen beim Bearbeiten der Aufgaben.
Anders: Bei den Griechen fängt kein Tag vor 9 Uhr an, und wenn ja, dann ist das eine Ausnahme. Das heißt, ich war meistens um 10 Uhr auf der Arbeit. Die Menschen dort sind wirklich anders, alle sind mega zuvorkommend, freundlich, hilfsbereit… und vor allem viel viel lockerer! Pause kann man machen, so lange und wie oft man möchte. Ich dachte auch anfangs, dass es eventuell daran liegt, dass ich „nur“ eine Praktikantin bin. Aber das machen alle so. Einmal bin ich fünf Minuten zu spät gekommen, weil die Metros nicht regelmäßig gefahren sind. Ich habe mich so oft entschuldigt, doch so verstörende Blicke auf meine Entschuldigung habe ich wirklich selten gesehen! Die Griechen nehmen alles einfach nicht so streng. Das ist natürlich im Unterschied zu deutschen Betrieben ganz anders. Dort steht ja meist Pünktlichkeit an oberster Stelle. Außerdem steht in Griechenland niemand unter Druck: Man arbeitet ganz entspannt, redet miteinander, und das meist ziemlich laut.
Fischer: In Athen arbeiten die Menschen noch viel von Hand, sie haben weniger Maschinen zur Verfügung. Die Straßenverkehrsordnung ist das komplette Gegenteil zu Deutschland, da in Athen weniger Regeln im Straßenverkehr festgelegt sind. Die Menschen in Athen sind dafür viel freundlicher und haben mehr Mitgefühl. Empathie und Ruhe stehen an erster Stelle im Leben. Stress gab es in Athen nicht, da alles in Ruhe und Sorgfalt erledigt wurde.
Hentsch: Die Arbeitsmoral in Griechenland ist anders und die Leute, die dort arbeiten sind nicht so gestresst wie in Deutschland.
Rucinski: Der Arbeitsbeginn in Athen ist später als hier in Deutschland, immer erst so ab 10 Uhr. Die Metro-, Bahn- und Busverbindungen sind viel selbsterklärender als in Deutschland. Man kann sich sehr schnell alleine zurechtfinden. Die Menschen in Athen sind umso einiges freundlicher und hilfsbereiter. Zu jedem Restaurantgang gibt es immer Wasser, das von Kellnern in Kannen umsonst auf den Tisch gestellt wird und regelmäßig nachgefüllt wird.
Was waren die Highlights? Auf was hätten Sie verzichten können? Was war überraschend?
Schinacher: Alles an dem Programm hat mir super gefallen. Die Stadt ist sehr schön und es gibt enorm viel zu entdecken, wofür die drei Wochen fast nicht ausgereicht hatten. Auch die Abende, die wir in manchmal größeren Gruppen und manchmal in kleineren Gruppen verbracht haben, waren sehr schön. Für mich persönlich war ein Trip entlang der Riviera von Athen bis nach Sounion besonders schön.
Anders: Es hat mir allgemein eigentlich alles Spaß gemacht. Das Highlight war eigentlich die Gemeinschaft, die wir mit den anderen Azubis dort hatten. Wir haben so viele neue Leute kennengelernt, uns abends zusammen auf der Dachterrasse der Apartments getroffen und einfach den Abend ausklingen lassen. Außerdem gab es immer welche, mit denen man die Stadt anschauen gehen konnte und zu den Sehenswürdigkeiten fahren konnte. Das absolute Highlight war aber glaube ich, dass man nach dem Arbeiten zusammen an den Strand gefahren ist, ins Meer gesprungen ist und den Abend hat ausklingen lassen beim Sonnenuntergang. Dieses Gefühl war einfach unbeschreiblich.
Ich persönlich hätte wirklich auf das Metro-Fahren verzichten können. Klar, Athen ist eine Großstadt und total vernetzt, allerdings mag ich öffentliche Verkehrsmittel nicht wirklich, und in Athen waren diese teilweise überfüllt. Das war echt anstrengend.
Überraschend war anfangs tatsächlich immer die Freundlichkeit und Offenheit der Griechen. Egal ob du kurz zum Bäcker reingelaufen bist, und dir etwas zu essen gekauft hast, oder man sich nur eine Kugel Eis geholt hat – man wurde immer angelächelt und sogar angesprochen. Mit einer Backwarenverkäuferin vor unserem Apartment haben wir uns in den drei Wochen so gut angefreundet, dass die meisten aus unserem Apartment immer noch Kontakt über Instagram haben und sie geweint hat, als wir gegangen sind. Wir haben auch eigentlich ganz oft Dinge extra oder umsonst bekommen.
Fischer: Die Akropolis und der Strand waren meine Highlights. Außerdem war das Essen sehr lecker. Jedoch war es in der Nacht sehr laut und man konnte kaum schlafen. Darauf hätte ich echt verzichten können. Dies war aber das einzige Problem des ganzen Programmes.
Hentsch: Die Highlights dort waren die Sehenswürdigkeiten und die Besichtigung verschiedener Orte. Ebenso das Essen und neue Menschen kennen zu lernen. Das Erasmus-Programm hat mich motiviert, neue Sachen auszuprobieren und einen Schritt weiter im Leben zu gehen. Persönlich hat es mich auch gestärkt und mein Selbstbewusstsein im Positiven stark beeinflusst.
Rucinski: Da gibt es tatsächlich Massen von Highlights, die ich aufzählen könnte. Ich fasse mich aber kurz. Ich konnte direkt am ersten Tag einen super Draht zu meinem Chef aufbauen, da ich von Natur aus sehr aufgeschlossen und kontaktfreudig bin. Ich war direkt auf der gleichen Wellenlänge mit ihm. Ich finde das ganz wichtig für ein angenehmes Arbeitsklima im Betrieb.
Ich habe viel über die griechische Kultur und Lebensweise, Politik und Musik mitnehmen können, direkt schon in der ersten Woche meines Aufenthalts! Das Essen natürlich war das Beste in Griechenland. Es war immer eine perfekte Portion zum satt werden, supergut gewürzt und mit Liebe angerichtet. Ich habe Karaokebars, Restaurants, Sehenswürdigkeiten wie die Akropolis, das Museum dazu, die Olympieion und viele weitere
Persönlich war ich überrascht, dass die Griechen gar keinen polnischen Schmand für Pierogi (mein polnisches Leibgericht) in den Läden haben. Ich wollte nämlich welche mit meiner Freundin während des Aufenthalts in Griechenland machen. Das Toilettenpapier muss zwingend separat in einen Mülleimer entsorgt werden, da die Rohre ziemlich eng sind und man Verstopfungen meiden möchte. Was mich noch sehr überrascht hat, war der extrem kurze Anfahrtsweg zu z.B. Sehenswürdigkeiten. Mit Metro war man wirklich schon in 6 min überall. Fand es gut, dass wir direkt in der Hauptstadt Athens angesiedelt waren.Plätze besucht. Es gibt einfach nichts, auf was ich verzichten wollte!
Was hat Ihnen das Erasmus-Ausbildungsprogramm gebracht?
Schinacher: Das Programm hat mir sehr viel gebracht, sowohl für meine persönliche Entwicklung als auch für die Vertiefung der Englischkenntnisse. Ich werde künftig versuchen, etwas stressfreier in meinen Arbeitsalltag zu starten und mich weniger schnell stressen zu lassen.
Anders: So etwas ermöglicht zu bekommen, ist einfach wirklich unbeschreiblich. Man geht nicht einfach nur in ein anderes Land und arbeitet, das alles hat so viel mit Persönlichkeitsentwicklung zu tun… das fängt schon am Flughafen an, dann alleine, dass man drei Wochen mit fünf fremden Mädchen zusammenlebt… der Stress in der Metro und das Auf-sich-alleine-gestellt-sein in einer Mega-Metropole. Dann natürlich Englisch zu sprechen, und das nicht nur ein bisschen gebrochen, sondern man muss damit arbeiten können. Die ganzen Herausforderungen, denen man dann dort vor Ort gestellt sieht, muss man selber erlebt haben. Meine größte Angst war, dass ich mit meinem Englisch nicht weit komme, weil ich im Unterricht in der Schule meistens Angst habe, auf Englisch zu sprechen. Aber wenn man wirklich darauf angewiesen ist, merkt man erst, wie gut man eigentlich Englisch kann, und das freut einen natürlich, wenn etwas während des Verständigens klappt. Vor allem weiß ich aber nun, dass ich dafür offen bin, auch mal im Ausland zu arbeiten. Beruflich wie persönlich hat es mir auch neue Wege eröffnet, da ich mit weniger Angst in neue Situationen gehen kann und ich auch viel dazu gelernt habe. Es war auch gut, dass ich auch in Griechenland in einem Großhandelsunternehmen war, das weltweit vernetzt ist. Ich habe auch gelernt, wie anders die Abteilung „Vertrieb“ im Vergleich zu meiner deutschen Firma ist. Ich hatte mit Lieferanten am anderen Ende der Welt Kontakt. Außerdem durfte ich erfahren, wie viel Spaß es machen kann, mit Menschen einer ganz anderen Kultur zu arbeiten. Im Großen und Ganzen würde ich es wirklich jedem empfehlen.
Fischer: Das Programm hat mir gezeigt, dass nicht nur materielle Dinge im Leben wichtig sind. Im Gegenteil, die Gefühle und der Zusammenhalt spielen die wichtigste Rolle im Leben. Zudem habe ich meine Fremdsprachenkenntnisse verbessert. Ich habe ein Verständnis für andere Kulturen entwickeln können. Unter anderem konnte ich neue Leute kennenlernen sowie meine Persönlichkeit weiterentwickeln. Da man in einem fremden Land auf sich gestellt war, hat man viel Verantwortungsbewusstsein dazu gewinnen können.
Hentsch: Beruflich werde ich mich jetzt darum bemühen, nach meiner Ausbildung mindestens ein halbes Jahr im Ausland arbeiten zu können, um mein Selbstbewusstsein weiter aufzubauen und stärken zu können.
Rucinski: Es hat meine Sichtweise der täglichen Arbeit sowie Freizeitgestaltung positiv verändert und hat mir gezeigt, dass man nicht immer alles so ernst nehmen sollte.
Tatsächlich überlege ich mir für ein halbes oder sogar ganzes Jahr ein Auslandspraktikum in Griechenland zu absolvieren. Mein Betrieb in Griechenland, bei dem ich die 3 Wochen über gearbeitet habe, hat mir sogar eine feste Arbeitsstelle nach meiner Ausbildung angeboten. Falls dies doch nicht klappen sollte oder ich das Angebot doch nicht wahrnehme, möchte ich die nächsten zwei Jahre in meinem Ausbildungsbetrieb bleiben und danach schauen, was die Zukunft für mich bereithält.