Am Beruflichen Schulzentrum Hechingen (BSZ) fand eine Ausbildungsmesse statt. So viele Aussteller wie noch nie stellten sich den Schülerinnen und Schülern des BSZ vor.
Viel los war in der Hechinger Kreissporthalle am Schlossberg: Insgesamt 69 Unternehmen aus den Bereichen Industrie, Gesundheit, Sozialwesen, Handel, Gastronomie, Finanzen und Verwaltung, sowie Hochschulen und Körperschaften präsentierten den Schülern des BSZ und der umliegenden Schulen ihre Ausbildungsmöglichkeiten.
Schulleiter Dr. Roland Plehn freute sich bei der Messeeröffnung über das große Interesse: „Als berufliche Schule möchten wir dazu beitragen, die Kluft zwischen freien Ausbildungsstellen und sich um Ausbildung bemühende Schülerinnen und Schülern zu schließen. Bestimmt werden heute viele Praktika und vielleicht sogar ein paar Ausbildungen vereinbart.“
Direkt nach der Eröffnung hatten die Schüler des BSZ die Möglichkeit, sich an den Messeständen über die sich bietenden Karrierechancen zu informieren. Ausbilder und Ausbilderinnen sowie Auszubildende der jeweiligen Aussteller informierten auf Augenhöhe und erleichterten so den interessierten Schülerinnen und Schülern ihre Bewerbung einzuleiten.
Einige Ausbildungsleiterinnen besuchten früher während ihrer Lehre selbst das BSZ, so etwa Rebecca Wahl, die eine Ausbildung als Industriekauffrau absolviert hat und heute bei Sülzle in Rosenfeld Junior-Referentin für Ausbildung und Personalbetreuung ist. Sie gibt zu bedenken, dass die große Ausstellerzahl die problematische Lage am Ausbildungsmarkt widerspiegelt. „Wir müssen mehr tun, um unsere Ausbildungsstellen zu besetzen. Wir bekommen Bewerbungen immer später und auch deren Qualität hat nachgelassen“, sagte Wahl und führte dies auch heute noch auf die Corona-Jahre zurück: „Die Praktika aus diesen beiden Jahren fehlen uns immer noch.“ Außerdem stelle sie fest, dass vor allem Schülerinnen eher studieren wollen, statt eine Ausbildung zu machen. Doch sie glaube an eine Wende, überraschenderweise gerade im gewerblichen Bereich: „Ich glaube fest daran, dass wir in den nächsten zwei bis drei Jahren hier eine Trendwende erleben werden“, so Wahl.
Wie schwierig es ist, im handwerklichen und gewerblichen Bereich Auszubildende zu finden, ließ sich bei der Firmengruppe Jetter erahnen: Hier bekommt jeder, der ein einwöchiges Praktikum absolviert, nicht nur wertvolle Einblicke in verschiedene Berufe, sondern auch eine Eintrittskarte für den Europapark.