40 Auszubildende aus der kaufmännischen Ausbildung und der generalistischen Pflegeausbildung des Beruflichen Schulzentrums Hechingen (BSZ) haben dieses Jahr am Auslandspraktikum Erasmus+ der Europäischen Union in Athen teilgenommen. Einzelhändler, Industriekaufleute, Kaufleute im Groß- und Außenhandelsmanagement, Kaufleute für Büromanagement im dritten Lehrjahr und angehende Pflegekräfte hatten die Möglichkeit, für drei Wochen Athen zu besuchen und dabei Einblicke in die griechische Arbeitswelt zu erhalten. Untergebracht waren die Azubis in Apartments, die mit drei bis fünf Personen belegt wurden. Nach einer eintägigen Einführungsveranstaltung starteten die Auszubildenden ihr dreiwöchiges Praktikum.
Zu diesem konnte stellvertretend Armando Mais, der bei Maler Jetter eine Ausbildung zum Kaufmann im Büromanagement macht, befragt werden.
Was war Ihre Motivation, am Erasmus+-Ausbildungsprogramm teilzunehmen?
Ich liebe Abwechslung. Daher fand ich es eine gute Idee, in mein letztes Ausbildungsjahr mit etwas Neuem zu starten. Ich wollte auch mit anderen Klassenkameraden etwas erleben, nicht nur beruflich, sondern auch privat, etwa durch das Zusammenwohnen und allem, was dazugehört.
Wie hat Ihr Betrieb auf den Wunsch reagiert, am Erasmus+-Programm teilzunehmen?
Mein Betrieb stand und steht sehr positiv zu diesem Programm. Sie sehen darin ebenfalls eine neue Erfahrung und Abwechslung für mich, eine Weiterentwicklung meiner Persönlichkeit hin zu mehr Eigenverantwortung.
Bei was für einem Betrieb haben Sie gearbeitet und was waren Ihre betrieblichen Aufgaben?
Ich habe bei einer Firma gearbeitet, die Chauffeur-Dienstleistungen anbietet. Meine Aufgaben waren Kundenaufnahme, Hilfe beim Gepäckeinladen, Kunden beim Flughafen empfangen, sie sicher zum zu Wagen bringen und natürlich auch Büroarbeit. Es war wirklich meistens ziemlich cool, abhängig von den Fahrgästen. Das Highlight hierbei waren die Black Eyed Peas. Wir haben sie am Flughafen empfangen, zu Ihrem Hotel gefahren, danach vom Hotel aus zum Olympiastadion zu ihrem Konzert gefahren und das ganze Drumherum organisiert. Ich konnte auch das Konzert im alten Olympiastadion besuchen und die einmalige Atmosphäre dort erleben.
Was für Unterschiede zur deutschen Arbeitswelt konnten Sie feststellen?
Die Menschen in Athen sind entspannter, gelassener und auch freundlicher. Auch die Arbeitszeiten werden flexibler gehandhabt. Aber für mich war es manchmal schon gewöhnungsbedürftig, dass nicht alles so geplant, strukturiert und durchdacht wie in Deutschland abläuft.
Was waren die Highlights? Auf was hätten Sie verzichten können? Was war überraschend?
Eines der größten Highlights war für mich das Athener Nachtleben. Dort ist unglaublich viel los, einige Geschäfte haben durchgehend offen. Ich fand das großartig. Neu für mich war, wie gut man auch ohne eigenes Auto zurechtkommen kann. In einer Großstadt wie Athen gibt es immer eine Möglichkeit, von A nach B zu kommen.
Was hat Ihnen das Erasmus-Ausbildungsprogramm gebracht?
Persönlich wie beruflich hat es mich wirklich weitergebracht. Ich konnte meine Englisch-Kenntnisse verbessern und bin selbstständiger geworden. Der Blick auf ein anderes Land, wie dort gearbeitet wird und wie der Tagesablauf dort aussieht, hilft einem auch in Deutschland, dies und das neu einzuordnen. Und ich hatte zusammen mit meinen Erasmus-Azubis natürlich auch unendlich viel Spaß!