Am Beruflichen Schulzentrum Hechingen (BSZ) fand die „Lange Nacht der Mathematik“ statt, und zwar ohne dass auch nur eine Spur von Langeweile aufkam. Nach der Begrüßung durch Schulleiter Arndt Bayer und Jolan Schneider-Kis, die am BSZ Mathematik und an der Uni Tübingen Fachdidaktik unterrichtet, gelang Lehramtsstudierenden der Mathematik in zehn Kurzvorträgen der eindeutige Beweis, dass Mathematik sowohl anschaulich als auch kurzweilig sein kann.

Im ersten Kurzvortrag wurde nicht nur geklärt, warum das Jahr 1582 nur 355 Tage hatte, sondern auch ein Trick verraten, wie sich der Wochentag leicht einem beliebigen Datum zuordnen lässt. Etwas philosophischer ging es in einem weiteren Vortrag zu: Ohne an dieser Stelle die Antwort zu verraten, stellte der Mathematik-Student Marco Rabus den Gästen die Frage, ob die Gleichung ∞ = ∞+1 korrekt ist. Kryptographie, also die Ver-und Entschlüsselung von Botschaften, war das Thema eines weiteren Vortrags. Ausgestattet mit der von Julius Cäsar entwickelten Verschlüsselungsmethode schickte Noah Dörre das Publikum auf Schatzsuche durch den Neubau am Schlossberg. Wie sehr Mathematik den Alltag entwirren kann, zeigten Einführungen in die Themen Bedarfsmatrizen und Vektoren: Matrizen können etwas bei der Planung eines Einkaufs hilfreich sein. Vektoren, anschaulich an der Torwand erklärt, sind nicht nur im Sport nützlich, sondern auch bei der Navigation, in der Architektur und der Wettervorhersage, etwa bei der Bestimmung von Windgeschwindigkeiten.

Den Lehramtsstudierenden gelang es bravourös, die interessierten Gäste bestens zu unterhalten. Immer wieder boten die Vortragenden Jung und Alt die Möglichkeit, sich interaktiv und anschaulich einzubringen, sei es bei der Frage, wie viel Bier denn nun ausgeschenkt werden muss, wenn Mathematiker oder englische Fußballfans in die Kneipe kommen, beim Kartenspiel, beim Torwandschießen oder bei der Vermeidung von Kreuzungen. Künftige Schülerinnen und Schüler dürfen sich jetzt schon auf einen spannenden Mathe-Unterricht freuen.
