Die beiden Hausmeister Gerhard Dieringer und Heiko Foltin arbeiten vor allem an den beiden Standorten des Beruflichen Schulzenrums Hechingen (BSZ), sie sind jedoch auch für die Kreissporthalle und die Weiherschule zuständig. Bisher pendelten die beiden zwischen den beiden BSZ-Standorten am Schlossberg und in der Schlossackerstraße mit dem eigenen Auto. Doch damit soll nun weitgehend Schluss sein. Einer Förderung des Landes Baden-Württemberg ist es zu verdanken, dass die beiden Hausmeister ab sofort auf ein klimafreundliches Dienst-Pedelec umsatteln können. Pünktlich zum Frühlingsanfang und mit Beginn der Fahrradsaison wurde das neue Pedelec an die beiden übergeben. Nicht nur für Pendelstrecken zwischen den BSZ-Standorten und der Weiherschule, sondern auch für Dienstfahrten innerhalb Hechingens können sie ab sofort das Dienst-Pedelec nutzen. Mit den zugehörigen Satteltaschen und einem optional montierbaren Fahrradanhänger ist sogar der schnelle und klimafreundliche Transport kleinerer und größerer Lasten kein Problem. Und damit das neue Pedelec samt Zubehör sicher und trocken unterbracht ist, investierte das Landratsamt am Schlossacker auch gleich noch in einen Abstellraum mit modernen Anlehnbügeln und Lademöglichkeiten.
Nicht nur das BSZ profitiert von dieser Investition. Das Landratsamt baut derzeit die Radinfrastruktur an vielen weiteren Dienststellen und den Kreisschulen in Form sicherer Abstellanlagen, Lademöglichkeiten und Radreparaturstationen aus. Die Anschaffung des Pedelecs samt Zubehör ermöglichte das Förderprogramm „Betriebliches und Behördliches Mobilitätsmanagement“ des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg, welches das Landratsamt Zollernalbkreis seit 2023 umsetzt. Die Maßnahmen werden dabei zu 50% mit Landesmitteln bezuschusst.
Das Berufliche Schulzentrum Hechingen (BSZ) ist eine von 7210 Schulen, die sich bundesweit am Projekt Juniorwahl zur Bundestagswahl beteiligt. Über 1.000 Schülerinnen und Schüler nehmen bis zum 21. Februar an der Juniorwahl teil. Damit setzen sie ein starkes Zeichen für politisches Interesse und gesellschaftliches Engagement.
Die Juniorwahl ist ein bundesweites Projekt und versteht sich als wichtiger Baustein in der Demokratiebildung. Schülerinnen und Schülern wird die Möglichkeit gegeben, den Ablauf einer echten Wahl zu simulieren. Die Wahl am BSZ findet dabei natürlich unter realistischen Bedingungen statt – mit Wahlkabinen, Stimmzetteln und einer Auszählung der Stimmen. Ziel ist es, das Bewusstsein für demokratische Prozesse zu schärfen und junge Menschen frühzeitig für Politik zu begeistern.
„Die Juniorwahl ist eine wertvolle Erfahrung für unsere Schülerinnen und Schüler. Sie lernen nicht nur, wie eine Wahl abläuft, sondern setzen sich auch vorab im Unterricht mit politischen Themen auseinander. Gerade in Zeiten politischer Herausforderungen ist es wichtig, jungen Menschen die Bedeutung von Wahlen als hohes Gut der Demokratie zu vermitteln“, betont Schulleiter Arndt Bayer die Wichtigkeit der Juniorwahl.
Begleitet wird die Juniorwahl von Lehrkräften des BSZ, die die Schülerinnen und Schüler im Unterricht vorbereiten. Dabei werden politische Programme, Wahlgrundsätze und die Bedeutung von Wahlen für die Demokratie diskutiert.
Selbstverständlich dürfen bei der Juniorwahl alle Schülerinnen und Schüler wählen, auch diejenigen, die noch nicht volljährig sind oder keine deutsche Staatbürgerschaft haben. Damit werden bis auf den Wahlgrundsatz „allgemein“ alle anderen Wahlgrundsätze eingehalten. „Natürlich ist die Wahl frei, wir zwingen niemanden daran teilzunehmen“, versichert Alexandra Rothweiler, die die Juniorwahl gemeinsam mit ihren Kollegen Christoph Müller und Alexander Storz organisiert. „Wir hoffen natürlich darauf, dass auch am Sonntag unsere bereits wahlberechtigten Schülerinnen und Schüler von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen“, gibt Rothweiler ein weiteres wichtiges Ziel der Juniorwahl an.
Bei den Schülerinnen und Schülern kommt das Angebot gut an. „Ich finde es toll, dass alle wählen dürfen“, meint die aus der Ukraine stammende Agnessa Hordiienko. „Ich bin schon darauf gespannt, wie die anderen Jugendlichen der Schule gewählt haben.“ Der BK-Schüler Bersan Deger wird am 23. Februar das erste Mal an einer Bundestagswahl teilnehmen. „Die Junior-Wahl ist eine tolle Sache, weil man sich schon vorab mit dem Ablauf der Wahl vertraut machen kann. Ich denke, viele Erstwähler haben dann weniger Angst bei der echten Wahl teilzunehmen“, meint Deger.
Bersan Deger bei der Juniorwahl am BSZ
Das Gesamtergebnis der Juniorwahl wird wie bei der der offiziellen Bundestagswahl auf www.juniorwahl.de veröffentlicht und bietet spannende Einblicke in das politische Meinungsbild von Jugendlichen. Wie die Schülerinnen und Schüler des BSZ abgestimmt haben, wird allerdings nur an der Schule veröffentlicht. „Wir freuen uns jetzt schon darauf, das BSZ-Wahlergebnis mit dem Gesamtergebnis der Juniorwahl und offiziellen Wahlergebnissen im Unterricht zu vergleichen“, meint Rothweiler.
Das Berufliche Schulzentrum Hechingen (BSZ) informierte am Infotag über sein vielfältiges Angebot. Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte zeigten mit unterschiedlichsten Präsentationen und vielen Gesprächen die Stärken des beruflichen Schulwesens auf.
Als sich um acht Uhr der große Glaseingang des Neubaus am Schlossberg für die Besucher öffnete, herrschte gleich großer Andrang. Schülerinnen und Schüler der Klassen 8, 9 und 10 sowie ihre Lehrkräfte aus Werkreal-, Real- und Gemeinschaftsschulen nahmen das Angebot an, die künftige Schule aus nächster Nähe kennen zu lernen und den nächsten Karriereschritt einzuleiten. Gegen Mittag und Nachmittag informierten sich dann auch viele Eltern gemeinsam mit ihren Kindern über die Schule.
Christian Amann stellte das Profil Wirtschaftsinformatik im Berufskolleg vor.
Neben Infovorträgen zu den einzelnen Schularten, die von intensiven Beratungsgesprächen begleitet wurden, standen die unterschiedlichen Profile des BSZ im Fokus: Hauswirtschaft, Pädagogik-Psychologie-Soziales, Pflege und Wirtschaft präsentierten sich in verschiedenen Klassenzimmern und im Atrium des Neubaus von ihrer besten Seite. Dabei waren nicht nur die Lehrkräfte gefragt, auch viele Schülerinnen und Schüler des BSZ informierten die Gäste auf Augenhöhe über ihre Schule.
Philipp Fahnrich informierte über das Profil Finanzmanagement.
Zwar standen die neuen Profilfächer im Fokus, doch auch die allgemeinbildenden Fächer zeigten, worauf sich die künftigen Schülerinnen und Schüler freuen dürfen. Zudem erhielten die Besucher einen ersten Einblick in das vielfältige Schulleben: Auch Bienen-AG, Einführungstage, Erasmusprogramm, Lerncoaching, Literatur und Theater, Schulorchester, soziales Engagement und spannende Studienfahrten machen das BSZ zu einer besonderen Schule „Wir haben uns heute bestens präsentiert. Ich bin sicher, nächstes Schuljahr viele der heutigen Gäste als neue Schülerinnen und Schüler des BSZ begrüßen zu dürfen“, zeigte sich Schulleiter Arndt Bayer rundum zufrieden mit dem diesjährigen Infotag.
Manchmal ist eine Krankheit doch auch zu etwas gut. Nicht oder nicht nur weil man sich ein Auszeit nehmen muss, um sich auszukurieren, sondern im folgenden speziellen Fall, weil man einen Termin nicht wahrnehmen kann und zum absolut perfekten wieder fit am Start ist. So verhielt es sich mit dem deutsch-französischen Kabarettisten Emmanuel Peterfalvi alias Alfons, bekannt auch durch zahlreiche Fernsehauftritte mit orangener Jacke und Puschelmikrofon: Eigentlich wollte Alfons nach seinem Auftritt in Balingen schon am 5. Dezember letzten Jahres am Beruflichen Schulzentrum Hechingen (BSZ) seinen Workshop anbieten, doch eine Erkältung verhinderte dies. Doch sowohl Schule als auch Alfons wollten den Termin unbedingt nachholen, und es wurde ausgerechnet der 27. Januar, der „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“.
Alfons
Schulleiter Arndt Bayer begrüßte Alfons sowie Französisch lernende Schülerinnen und Schüler des BSZ, der Balinger Sichelschule und des Balinger Gymnasiums. „Es gibt ja viele mehr oder weniger sinnvolle Gedenktage, aber der heutige Gedenktag liegt mir sehr am Herzen. Für den heutigen Workshop mit Alfons hätten wir keinen passenderen Termin bekommen können“, so Bayer. Es sei nun 80 Jahre her, dass das Konzentrationslager Auschwitz befreit wurde und manch junger Mensch denkt vielleicht: „Dafür kann ich doch nichts. Was geht mich das noch an?“. Bayer stellte dem ein Zitat des Holocaust-Überlebenden Max Mannheimer entgegen: „Ihr seid nicht dafür verantwortlich, was geschah, aber dass es nicht wieder geschieht, dafür schon.“
Der Holocaust und die Gefährdung der Demokratie sind für Alfons zentrale Themen. Sein Großvater wurde in Auschwitz ermordet, seine Großmutter überlebte den Holocaust. Doch Alfons sprach nicht viel über die Vergangenheit. Ihm geht es um das Heute und die Zukunft der Demokratie. Eine Umfrage unter Jugendlichen habe gezeigt, dass etwa 40 Prozent die Demokratie egal sei. „Wenn so viele Jugendliche das sagen, haben wir ein Problem“, meinte Alfons. Daher sei ihm der heutige Termin auch wichtig, er sei sogar sehr früh aufgestanden, habe das Hotelfrühstück sausen lassen und erwarte daher auch eine rege Beteiligung. Die Regeln hierfür umriss Alfons wie folgt: „Wir duzen uns; die Lehrer dürfen nichts sagen; ihr sagt, was ihr denkt, ohne richtig oder falsch. Ich möchte verstehen, wie ihr denkt. Selbst möchte ich möglichst wenig sprechen“, meinte Alfons und hielt sich sogar weitestgehend daran.
Die erste Workshop-Runde drehte sich um die Frage, was Demokratie überhaupt ist. Schnell kam man gemeinsam darauf, dass eine Mehrheitsentscheidung nicht per se demokratisch ist, sondern nur dann, wenn Menschenrechte und Minderheitenschutz die Basis bilden. Auf die Frage, wie man aus Deutschland eine Diktatur machen könne, verwiesen die Schülerinnen und Schüler schnell vor allem auf Manipulationen über die sozialen Medien. „Die sozialen Medien wollen, dass man wütend ist. Die finden das toll, weil man dann dranbleibt. Die machen Geld wenn wir wütend sind“, stimmte Alfons den Schülerinnen und Schülern zu. Das sei auch der Grund, weshalb dort gerne die Demokratie schlecht gemacht werde und sich die Kommunikation in eine eigenartige Richtung bewege.
Ein Blick über die Grenzen zeige, wie schnell sich auch Demokratien mit vermeintlich starken Verfassungen hin zu Diktaturen verändern könnten. Wenn Populisten wie etwa in Polen und Ungarn an die Macht kämen, fänden sie immer eine Lücke in der jeweiligen Verfassung, um die Demokratie auszuhebeln. „Irgendwelche idiotische Debatten in den sozialen Medien lenken dann nur vom eigentlichen Ziel ab“, so Alfons. „Der einzige Schutz sind die Bürgerinnen und Bürger, ist die Zivilgesellschaft“, appellierte Alfons daher an die Schülerinnen und Schüler wachsam zu bleiben und sich für die Demokratie zu engagieren. Hierzu passend schloss Alfons den Workshop mit einem Zitat Simon Wiesenthals: „Damit das Böse gedeiht, braucht es nur gute Menschen, die nichts unternehmen.“ Ein Schüler ergänzte dann noch, bei seinem Opa hänge der Spruch „Wenn die Schlauen immer nachgeben, regieren die Dummen die Welt“. Dieser Spruch und die tolle Beteiligung gefielen Alfons so gut, dass er das verpasste Hotelfrühstück nach eigenem Bekunden locker verschmerzen konnte.
Nach dem Workshop nahm sich Alfons gerne Zeit für das ein oder andere Selfie
Die weihnachtliche Geschenkaktion der SMV des Beruflichen Schulzentrums Hechingen (BSZ) und der Caritas kann eigentlich mittlerweile als Tradition bezeichnet werden. Bereits seit mehreren Jahren hängen an beiden Schulstandorten an den Weihnachtsbäumen Namen geflüchteter Kinder samt Alter und Geschlecht. Jede schenkende Klasse oder einzelne Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte können sich dann einen Zettel von den Bäumen nehmen und ein geeignetes Geschenk besorgen. Und das hat auch dieses Jahr wieder bestens geklappt. „Ich bin von der Spenden- und Hilfsbereitschaft unserer Schulgemeinschaft begeistert. Unglaublich, wie schnell alle Zettel mit Kindernamen von den Weihnachtsbäumen verschwanden und in Geschenke eingetauscht wurden“, freute sich Schulleiter Arndt Bayer über die gelungene Aktion. Insgesamt wurden für über 50 Kinder Geschenke besorgt und am Schlossacker der Caritas übergeben. Organisiert wurde die gemeinsame Weihnachtsaktion vom SMV-Mitglied Elias Buhl, der SMV-Lehrerin Christina Polizzi und der Caritas-Mitarbeiterin Mechthild Uhl-Künzig. Am nächsten Tag konnten dann gleich die Geschenke in der Flüchtlingsunterkunft in der Weilheimer Straße an die Familien übergeben werden. Die Beschenkten und die Caritas sprachen einen herzlichen Dank an das BSZ aus.