Auch dieses Jahr hat die SMV des Beruflichen Schulzentrums Hechingen (BSZ) gemeinsam mit der Caritas eine Geschenkaktion organisiert. Damit jedem Kind ein Geschenk übergeben werden konnte, hingen die Namen der Kinder mit Alter und Geschlecht an den Weihnachtsbäumen der beiden Standorte des BSZ aus. Jede schenkende Klasse oder einzelne Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte konnten sich einen Zettel von den Bäumen nehmen und ein geeignetes Geschenk besorgen. „Die Spenden- und Hilfsbereitschaft der Schulgemeinschaft ist fantastisch. Es war auch dieses Jahr wieder erstaunlich, wie schnell alle Zettel mit Kindernamen von den Weihnachtsbäumen verschwanden und in Geschenke eingetauscht wurden“, freute sich Schulleiter Dr. Roland Plehn über die gelungene Aktion. Insgesamt wurden für über 40 Kinder Geschenke gekauft und am Schlossacker der Caritas übergeben.
In der Balinger Beckstraße fand dann noch am selben Tag ein vorweihnachtliches Treffen mit den asylsuchenden Kindern und ihren Familien statt. Nach einer kurzen Weihnachtsgeschichte in verschiedenen Sprachen konnten die SMV-Verbindungslehrkräfte Christina Polizzi und Johannes Hartmann die Geschenke an strahlende Kinder übergeben. Die Beschenkten und die Caritas sprachen einen herzlichen Dank an das Berufliche Schulzentrum aus.
Seit etwa zwei Jahren spendet das Berufliche Schulzentrum Hechingen (BSZ) für den Hechinger Tafelladen. Am letzten Novembertag lieferten Schülerinnen und Schüler die letzte Großspende für dieses Jahr im Tafelladen ab.
Eine Woche lang sammelten Schülerinnen und Schüler Spenden für den Hechinger Tafelladen. Drei Elferklassen hatten im Vorfeld mit ihren Lehrerinnen Gina Staunovo, Lea Burckhardt und Julia Menz mit einer aufwändigen Plakataktion auf die Sammelaktion aufmerksam gemacht und ihre Mitschülerinnen und Mitschüler zum Mitmachen motiviert.
Aus vielen Klassen kamen Spenden in Form von haltbaren Lebensmitteln und Hygieneprodukten zusammen. Mit Unterstützung der Hausmeister Heiko Foltin und Gerhard Dieringer wurden diese Spenden verladen und am Donnerstag zum Tafelladen transportiert.
Die Schülerinnen und Schüler übergaben dort die Spenden an die Marktleiterin Isabell Buck-Vasiliadis und die Mitarbeiterin Irina Weck, die sich herzlich bedankten und gerne einen kurzen Überblick über die Arbeit im Tafelladen gaben. Die meterlange Theke des Tafelladens war gefüllt mit Einkaufstaschen und vollen Karton mit Spenden des Hechinger Beruflichen Schulzentrums.
Vasiliadis-Buck betonte neben der sozialen Funktion auch die Nachhaltigkeit der Arbeit im Tafelladen: „Wir leisten als Lebensmittelretter einen wichtigen Beitrag in der heutigen Gesellschaft, denn wir helfen mit, die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren.“ Sie lud die Schülerinnen und Schülern ein, sich im Tafelladen zu engagieren. „Wir suchen immer wieder auch ehrenamtliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die das Gemüse und Obst für den Verkauf vorbereiten, die Lebensmittel und Spenden annehmen, sortieren und die Abgabe an die Hechinger Familien ermöglichen“, so die Marktleiterin.
Im Anschluss an die Spendenübergabe bekamen die Schülerinnen und Schüler noch eine kurze Führung im hiesigen Secondhandladen „Glücksgriff“, in dem gut erhaltene Kleidung auf einen neuen Besitzer oder eine neue Besitzerin warten. Die Idee, so beim Einkauf Geld zu sparen und gleichzeitig nachhaltig einzukaufen, kam bei den jungen Menschen gut an. Viele von ihnen wussten zuvor gar nicht, dass es so einen tollen Secondhandladen für Kleidung in Hechingen gibt.
Zur Freude der beiden Mitarbeiterinnen sagte die stellvertretende Schulleiterin, Frau Schneider-Loye zu, den Hechinger Tafelladen auch in den nächsten Jahren zu unterstützen.
Am Beruflichen Schulzentrum Hechingen (BSZ) fand eine Ausbildungsmesse statt. So viele Aussteller wie noch nie stellten sich den Schülerinnen und Schülern des BSZ vor.
Viel los war in der Hechinger Kreissporthalle am Schlossberg: Insgesamt 69 Unternehmen aus den Bereichen Industrie, Gesundheit, Sozialwesen, Handel, Gastronomie, Finanzen und Verwaltung, sowie Hochschulen und Körperschaften präsentierten den Schülern des BSZ und der umliegenden Schulen ihre Ausbildungsmöglichkeiten.
Schulleiter Dr. Roland Plehn freute sich bei der Messeeröffnung über das große Interesse: „Als berufliche Schule möchten wir dazu beitragen, die Kluft zwischen freien Ausbildungsstellen und sich um Ausbildung bemühende Schülerinnen und Schülern zu schließen. Bestimmt werden heute viele Praktika und vielleicht sogar ein paar Ausbildungen vereinbart.“
Direkt nach der Eröffnung hatten die Schüler des BSZ die Möglichkeit, sich an den Messeständen über die sich bietenden Karrierechancen zu informieren. Ausbilder und Ausbilderinnen sowie Auszubildende der jeweiligen Aussteller informierten auf Augenhöhe und erleichterten so den interessierten Schülerinnen und Schülern ihre Bewerbung einzuleiten.
Einige Ausbildungsleiterinnen besuchten früher während ihrer Lehre selbst das BSZ, so etwa Rebecca Wahl, die eine Ausbildung als Industriekauffrau absolviert hat und heute bei Sülzle in Rosenfeld Junior-Referentin für Ausbildung und Personalbetreuung ist. Sie gibt zu bedenken, dass die große Ausstellerzahl die problematische Lage am Ausbildungsmarkt widerspiegelt. „Wir müssen mehr tun, um unsere Ausbildungsstellen zu besetzen. Wir bekommen Bewerbungen immer später und auch deren Qualität hat nachgelassen“, sagte Wahl und führte dies auch heute noch auf die Corona-Jahre zurück: „Die Praktika aus diesen beiden Jahren fehlen uns immer noch.“ Außerdem stelle sie fest, dass vor allem Schülerinnen eher studieren wollen, statt eine Ausbildung zu machen. Doch sie glaube an eine Wende, überraschenderweise gerade im gewerblichen Bereich: „Ich glaube fest daran, dass wir in den nächsten zwei bis drei Jahren hier eine Trendwende erleben werden“, so Wahl.
Wie schwierig es ist, im handwerklichen und gewerblichen Bereich Auszubildende zu finden, ließ sich bei der Firmengruppe Jetter erahnen: Hier bekommt jeder, der ein einwöchiges Praktikum absolviert, nicht nur wertvolle Einblicke in verschiedene Berufe, sondern auch eine Eintrittskarte für den Europapark.
Das Theater mobileSPIELE aus Karlsruhe gastierte am Beruflichen Schulzentrum Hechingen. Schülerinnen und Schülern des Beruflichen Gymnasiums wurde in zwei Aufführungen eine überaus gelungene Interpretation von Georg Büchners „Woyzeck“ geboten.
„Ihr werdet gleich keine schöne Geschichte mit Prinz und Prinzessin und Happy End zu sehen bekommen“, warnte Julian W. Koenig, freier Schauspieler aus Karlsruhe, die Schülerinnen und Schüler vor. Und tatsächlich: Die Welt, die er präsentierte, war farblos, grau und blutig, denn Woyzecks Welt ist alles andere als schön.
Woyzeck lebt hinter einem Zaun im Dreck, er ist eine Erbsen fressende Laborratte, durchwühlt blutige Kleider, die von der Gewalt erzählen, die der Mensch dem Menschen antut. Aus diesen Kleidern hat Woyzeck augen- und seelenlose Puppen gemacht, mit denen er seine biografischen Erlebnisse, die zum Mord an Marie führen, noch einmal zwanghaft durchspielt.
Zwar wurden Menschenschauen erst dreißig Jahr nach Büchners Tod abgehalten, doch die Inszenierung greift dies gekonnt auf. Marktschreierische Ansagen aus dem Off zeigen Woyzeck als Mensch aus dem Prekariat, als einen Menschen, den die anderen ignorieren, für den man kein Auge hat. Heute sind das Menschen, die Pfandflaschen sammeln, sich an Altkleider-Containern wegducken und vor vollen Schaufenstern schlafen. Der Zuschauer wird gezwungenermaßen zum Voyeur, ganz gemäß Büchners Forderung aus „Lenz“: „Man versenke sich einmal in das Leben des Geringsten!“ Die Inszenierung gibt denjenigen eine Stimme, die in der Gesellschaft keine haben und spricht sich dabei deutlich gegen vorschnelles Urteilen aus: Wer hat Schuld am Tod Maries? Es ist bestimmt nicht nur Woyzeck, der zwar den Mord verübt, aber die bedrückenden gesellschaftlichen Umstände spielen eben eine große Rolle.
Dem Solo-Schauspieler Koenig gelang es hervorragend, die Schülerinnen und Schüler diese grauenhafte Welt zu zeigen. Mit unterschiedlichen Stimmen erweckte er lebensgroße Puppen, die Doktor, Hauptmann, Tambourmajor und Marie darstellten, zum Leben. Alle paar Minuten zwang eine Sirene Woyzeck zum Erbsenfressen und der getriebene Woyzeck spielte die Umstände nach, die zum Tod Maries führten.
Die Schülerinnen und Schüler konnten das Spektakel aus kurzer Distanz verfolgen. Koenig bot, was Textsicherheit, Mimik und Gestik anbelangt, eine hervorragende Leistung, zumal diese in zwei Aufführungen, vormittags und nachmittags, abgerufen wurde. Nicht nur das Publikum war sichtlich beeindruckt, auch Koenig war voll des Lobes: „Als Schauspieler merkt man, wenn das Publikum voll dabei ist. Das war heute so“, bedankte er sich bei den Schülerinnen und Schülern. Dies zeigten auch die vielen Fragen, die nach dem Stück noch gestellt wurden.